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Rat und Verwaltung: Maizeit ist Bauzeitende: Richtfest von Dauerwohnraum

Beigetragen von S.Erdmann am 08. Mai 2025 - 17:37 Uhr

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Zu einem erfreulichen Anlass lud die Gemeinde am Dienstagabend ein, denn zum Ende der Bausaison stand noch das Richtfest des neuen Reihenhauses „Inselkaten“ in der Flugplatzstraße 10 f-h an. In dem Gebäude entstehen drei Wohnungen, die als Dauerwohnraum in die Vermietung gehen werden.

Bürgermeister Dr. Tjark Goerges führte dazu aus, dass seit vier Jahren über das Projekt verhandelt wurde, das jetzige Richtfest stellte dabei einen Meilenstein da, den es heute zu feiern gibt.

Nach alter Tradition und in der Handwerkertracht der Zimmerleute setzten dann Tom-Niklas Krone und Jannes Abeln von der Firma Juist-Dach (früher Gebr. Rehfeldt) den Richtkranz. Dabei gab es den traditionellen Korn und einen Richtspruch, in dem man dem Haus, dem Bauherrn, den künftigen Bewohnern und der Handwerkerschaft alles Gute wünscht.

Durch lange Verhandlungen wurde seinerzeit vereinbart, dass an der Flugplatzstraße eine Wohnfläche von 855 qm entsteht, wovon 210 qm für Dauerwohnen vorgesehen ist, was einem Dauerwohnanteil von 25 Prozent entspricht. Damit konnte die Firma Kuhlmann Baltrum dort ihre vier sogenannten Inselkaten und ein Inselhaus (sogen. Kapitänshaus) mit Einliegerwohnung bauen, wovon zwei Inselkaten aktuell noch nicht erstellt sind. Und eben auch das schlüsselfertige Reihenhaus mit den drei Wohneinheiten, die jeweils eine Größe von 72 qm haben werden, dazu kommt der Garten und Nebengebäude. Der Verwaltungschef wies aber auch darauf hin, dass das Projekt vor allem bei den umliegenden Wohnungsinhabern nicht auf ungeteilte Begeisterung stieß, weil diese der Ansicht waren, die Häuser würden zu dicht stehen.

Die Finanzierung soll über das Nbank-Progamm „Mietwohnraumförderung auf den ostfriesischen Inseln“ erfolgen, d. h. die Kommune bekäme 75 oder sogar 85 Prozent an Förderung. Allerdings räumte der Bürgermeister ein, dass man sich hinsichtlich der Inanspruchnahme der Fördermittel noch nicht einig sei: „Bei einer Förderung ist der Mietpreis auf 9,50 bzw. 10,50 Euro je qm gedeckelt, erforderlich ist dafür aber ein Wohnberechtigungsschein.“ Die Wohnungen sind aufgrund ihrer Größe für mehr als eine Person vorgesehen, man muss bei einer Bedarfsabfrage erst einmal sehen, ob der Bedarf an Bewerbern mit einem solchen Dokument überhaupt da sei. Gerade wenn ein Paar einziehen möchte, wo beide berufstätig sind, gibt es in der Regel keinen Wohnberechtigungsschein.

Fehlen diese, können die Wohnungen auf den freien Wohnungsmarkt angeboten werden, so Inga Eilts von der Bauverwaltung der Gemeinde. Sie habe überschlägig errechnet, dass sich der Mietpreis dann bei 16 bis 17 Euro je qm einpendeln würde, damit die Projektfinanzierung gesichert sei. Insgesamt wird das Objekt mit knapp 1,3 Millionen Euro zu buche schlagen.

Unabhängig davon sei der Bedarf von Dauerwohnraum auf jeden Fall gegeben, so Goerges: „Juist soll einen zweiten Polizisten bekommen, der Wohnraum benötigt, ebenso neue Lehrer oder Kindergartenmitarbeiter, zudem werden unsere beiden Ärzte auch nicht jünger.“

Bei einem Rundgang durch das Haus zusammen mit Gehde und Mario Meyer als Inhaber der Firma Kuhlmann Bauunternehmen GmbH & Co.KG und dessen Juister Betriebsleiter Wilhelm Becker konnten die Gäste sich vom aktuellen Baustand überzeugen. Der Rohbau steht, so Becker, jetzt käme die Sommerbaupause und wenn es im Herbst weiterginge, werde das Gebäude im Frühjahr 2026 bezugsfertig sein. Die Firma Kuhlmann wird der Gemeinde ein schlüsselfertiges Haus übergeben, d.h. sie kümmert sich auch um die Gewerke, die andere Betriebe ausführen (Elektro, Sanitär, Heizung usw). Durch den Einbau einer Wärmepumpe und Photovoltaik auf dem Dach geht der Baufachbetrieb später von sehr niedrigen Nebenkosten für die Mieter aus.

Leider war der eingeladene Gemeinderat nur sehr schwach vertreten. Neben dem Bürgermeister wohnten nur die Ratsherren Frank Endelmann (Pro Juist) und Gerhard Jacobs (CDU) der Veranstaltung bei. Letztgenannter ist zugleich auch Vorstandsvorsitzender der Juister Wohnungsbaugenossenschaft und steht der Schaffung von Dauerwohnraum auf der Insel immer sehr positiv gegenüber. Die Genossenschaft selbst verfolgt ihr Projekt „Bant Eyland“ ganz in der Nähe vom Richtfestort weiterhin intensiv.

Zu unseren Fotos: Unser Foto oben auf der Startseite zeigt die Zimmermänner Tom-Niklas Krone und Jannes Abeln beim traditionellen Richtspruch auf dem Gerüst, auf dem zweiten Bild ein Teil der Gäste (v.l.n.r.) Gehde Meyer, Gerhard Jacobs, Inga Eilts, Dr. Tjark Goerges und Frank Endelmann.
Auf dem dritten Foto kann man auf der Einladung gut erkennen, wie das Gebäude aussehen wird (wegen der Bauzäune rund um das Haus war ein Gesamtfoto nicht möglich).

TEXT UND FOTOS (2): STEFAN ERDMANN
EINLADUNGSPLAKAT: INGA EILTS

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