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Rat und Verwaltung: Bleibt nur noch die Bimmelbahn zur Flugplatzanbindung?

Beigetragen von S.Erdmann am 07. Mai 2025 - 13:03 Uhr

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Erst gestern Abend hat JNN den Bericht der letzten Ratssitzung eingestellt, heute morgen haben wir überlegt, ihn wieder rauszunehmen, weil bis auf die Hinweise zum Bürgerbegehren und die Infos, dass es auch eine E-Bahn zu mieten gibt und eine öffentliche Ausschreibung vonnöten ist, alle dort gefassten Beschlüsse hinfällig sind. Wie die Spedition HUF am Tag nach der Sitzung dem Bürgermeister und allen Ratsmitgliedern mitteilte, stehen sie für das beschlossene Konzept mit dem Liniendienst vom Loog bis zum Flugplatz unter Einbeziehung eines Tagestickets nicht mehr zu Verfügung.

In einer Mail der HUF, die von den Inhabern Peter und Oliver Braun sowie Geschäftsführerin Karen Bauer unterschrieben ist und welche JNN ebenfalls vorliegt, spricht die HUF von einer Fristsetzung, wonach am 6. Mai eine unterzeichnete Vereinbarung zwischen HUF und der Gemeinde vorliegen sollte, die der Spedition für ihre zeitliche Planung der aktuellen Saison sehr wichtig war; man könne sich zeitlich und finanziell keinen weiteren Aufschub leisten.

Der Fuhrbetrieb bemängelt zudem, dass es aktuell keinen Vertrag mit Seaplanes (Anmerkung der Redaktion: Die norwegische Fluggesellschaft, die eine Verbindung von Norddeich aus schaffen will) gibt, noch nicht mal einen Entwurf. Die Gastronomie am Flugplatz sei geschlossen, es besteht kein Eröffnungstermin. Und weiter heißt es: "Im Gemeinderat wird die touristische Wegebahn/KFZ von einer Mehrheit der Ratsmitglieder befürwortet, genau deshalb haben wir unser aktuelles Angebot auch mit einer außerordentlichen Kündigungsklausel versehen, die nun von Rat am Montagabend gestrichen wurde." (Anmerkung der Redaktion: Gemeint war der mit Mehrheit angenommene Antrag, das komplette KFZ-Verbot – somit die Bimmelbahn – auf der Strecke aus dem Vertragsentwurf zu nehmen und statt dessen nur ein Vorrang für Pferdeanbindung neu aufzunehmen). Oliver Braun stellte klar: „Nach dem dadurch bedingten Verfall unseres Angebotes werden wir der Gemeinde kein weiteres vorlegen!“

Aber dennoch will man den Personentransport als Kutschenbetrieb weiter führen, so die drei Unterzeichner: „Da wir jedoch seit bereits zehn Jahren nach wie vor die Pferde auf Juist unterstützen, werden wir – mit 100% Verlustrisiko für HUF – den Pferdebus unabhängig von jeglichem Gemeindebeitrag für diese Saison trotzdem anbieten. Anders gesagt, wir verzichten hiermit auf die Verlustbeteiligung durch die Gemeinde. Wir werden das Pferdebus-Konzept für Juist kurzfristig neu planen, eine Strecke Ostdorf – Dorf – Loog mit einzelnen Haltestellen als „Linie“ anbieten, so dass das Loog eingebunden ist“.

Die HUF Spedition sei vielfach von den Juistern angesprochen worden, dass die Versorgung des Ortsteil Loog viel wichtiger sei, als die Anbindung des Flugplatzes. Den Juister Flugplatz wird man mangels vertraglich gebundener Fluglinie, mangels Gastronomie sowie dem Beschluß einer KFZ-gestützten touristischen Anbindung seitens der Gemeinde im neuen Konzept der Spedition nicht einbinden.

Da die Gemeinde die finanziell in Aussicht gestellte Unterstützung von 50.000 Euro nun einsparen wird, möchten man auf die Möglichkeit hinweisen, die anderen verbliebenen Fuhrbetriebe anzufragen, ob diese – gegen Tages- oder Stunden-Vereinbarungen – bereit sind, die Strecke Hafen-Flugplatz mit Pferdekutschen übergangsweise anzubieten. Hierfür könnte dieses Budget verwendet werden. Da es aber zudem einen klaren Beschluß des Gemeinderates gibt, die Wegebahn auch als touristischen Zubringer zum Flugplatz einzuführen, wird eine solche Anbindung des Flugplatzes per Kutsche nach Ansicht der HUF sicherlich auch nur eine Übergangslösung sein.   

Allerdings haben schon in früheren Gesprächen mit der Gemeinde die anderen Kutschenbetrieb auf Juist von Anfang an abgesagt, da ihnen die Kapazitäten für ein solches Angebot fehle. Somit bleibt, wenn Rat und Verwaltung weiterhin an einer Flugplatzverbindung festhalten, jetzt nur noch die Bimmelbahn. Sollte diese indes per Bürgerentscheid abgelehnt werden, entfällt auch diese Möglichkeit, denn der Rat ist dann an diese Entscheidung gebunden.
     
Am Ende heißt es: „Wir wollen weiterhin versuchen, die Pferde auf Juist eigenständig zu halten, daher bitte wir um eine wohlwollende Unterstützung des Pferdebuskonzeptes in der Linie „Ostdorf-Dorf-Loog“.

Zu unserem Foto: „Abgespannt“ hat die HUF Spedition ihre Pferde, was die Flugplatzanbindung angeht. Das zweite Foto zeigt die Eingangstür zum geschlossenen Flughafen-Restaurant.

TEXT UND FOTOS: STEFAN ERDMANN

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